Gut 10% der Roßtaler Feuerwehreinsätze gehen auf das Konto von (Un-)Wetterereignissen. Die Hinweise verdichten sich, dass derartige Ereignisse aufgrund der Globalen Erwärmung in Zukunft noch zunehmen werden. Deshalb haben wir Ihnen hier einige nützliche Verhaltenstipps zusammengestellt. Die wichtigste Regel ist: Schalten Sie ihren Verstand ein und setzen Sie sich nicht blauäugig Wettergefahren aus nach dem Motto:
"Wird nur halb so schlimm, da passiert schon nix."Wettergefahren lauern zu jeder Jahreszeit
Sturm & Orkan
Wiebke, Lothar, Kyrill sowie deren Geschwister - alle haben in der Vergangenheit teils schwere Schäden angerichtet. Die wichtigste Verhaltensregeln bei schweren Stürmen und Orkanen lautet deshalb:
Der Aufenthalt im Freien, insbesondere unter Bäumen, kann lebensgefährlich sein! Das gilt auch im Pkw! Wenn Sie Autofahrten nicht vermeiden können, so fahren Sie vorsichtig und meiden Sie Straßen durch Waldgebiete.
Gewitter
Jedes Jahr gibt es in Deutschland schwere Schäden durch
Blitzschlag, Hagel, Sturmböen,
Starkregen oder sogar Tornados. Auf dem Bild können Sie sehen, dass das keine seltenen Einzelfälle sind. Das Entscheidende bei Gewittern ist, dass sie meist nur lokal begrenzt auftreten und dadurch deren Vorhersage äußerst schwierig ist. In einem Gebäude sind Sie bei Gewittern am sichersten, aber auch geschlossene Autos bieten Schutz. Bedenken Sie bei Autofahrten aber, dass es zu plötzlichen Überflutungen kommen kann, insbesondere in Unterführungen.
Gewitter können sich in wenigen Minuten lokal entwickeln oder sich aus der Ferne mit 100km/h auf Sie zubewegen. Genauso gut können sie sich auch gleich wieder auflösen. Aufgrund dieser Unberechenbarkeit sollte man z. B. auf Wanderungen schon bei geringstem Verdacht auf Gewitter möglichst rasch die Nähe von Gebäuden aufsuchen um sich dort gegebenfalls unterstellen zu können. Sollten Sie dennoch mitten in der Natur von einem Gewitter überrascht werden, suchen Sie sich eine freie Fläche, halten Abstand zu Bäumen, gehen dort in die Hocke und umklammern Ihre Beine so dass nur Ihre Füße den Boden berühren.
Einsätze:Schnee, Glatteis, Nebel
Die meisten Verkehrsunfälle aufgrund dieser drei Wettererscheinungen hätten durch angepasste Fahrweise vermieden werden können. Viele Menschen sind jedes Jahr aufs neue erstaunt, dass es schon im Herbst zu Glatteis auf den Straßen kommen kann - dabei ist das zu dieser Jahreszeit völlig normal. Unsere Einsatzfahrten zu den Unglücksorten bei derartigen Straßenverhältnissen werden dann auch für uns immer zu einzigartigen Erlebnissen. Besonders heimtückisch ist übrigens der gefrierende Regen, bei dem sich in minutenschnelle eine Dicke Eisschicht bilden kann. Vor diesem Ereignis warnen die Wetterdienste normalerweise gesondert und Spaziergänge sollten gar nicht erst begonnen werden.
Witterungsbedingte Unfälle:Hitze
Hitzewarnungen wurden vom Deutschen Wetterdienst nach dem Rekord-Sommer von 2003 eingeführt. Schätzungen gingen damals europaweit von bis zu 70000 Toten aus - weit mehr als durch andere Unwetterereignisse. Ob man die Hitzwarnungen nun beachtet oder sein eigenes Bild anhand von Vorhersage oder Thermometer macht ist jedem selbst überlassen. Beachten Sie aber, dass neben hoher Temperatur auch Luftfeuchte und Wind einen Einfluss auf das Hitzeempfinden haben. Etliche unserer First-Responder-Einsätze während der Sommermonate kamen aufgrund von unangepasstem Verhalten der Patienten bei hohen Temperaturen zustande (z. B. unzureichende Flüssigkeitsaufnahme oder Überanstrengung).
Unwetterwarnungen
Interpretieren Sie die Warnungen richtig
Viele Menschen schenken Unwetterwarnungen oft nicht die Aufmerksamkeit, so wie sie es eigentlich sollten. Wohl einer der Hauptgründe liegt darin, dass Unwetterereignisse oft scheinbar viel schwächer ausfallen als vor Ihnen gewarnt wird. Dies liegt in der Natur der Sache: Wetterdienste versuchen immer vor dem schlimmsten anzunehmenden Ereignis zu warnen. Das tritt oft aber "nur" mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit an irgendeinem Ort in dem Bereich wo gewarnt wird auf. Nehmen Sie also jede Warnung ernst, auch wenn beim letzten Mal das vorhergesagte Ereignis ausgeblieben ist. Eher selten ist der umgekehrte Fall, also dass das Ereignis heftiger ausfällt als die Warnung.
Tipp: Behalten Sie Warnungen nicht für sich, sondern teilen Sie Ihr Wissen Ihrer Familie und Bekannten mit. Liegt eine Unwetterwarnung vor, dann sollten Sie das Wettergeschehen mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgen. Oft kommt es nämlich vor das die Warnstufen noch nach oben oder unten korrigiert werden. Je höher die Warnstufe desto eher sollten Sie diesem Rat folgen.
Warnungen per SMS und E-Mail
Der Deutsche Wetterdienst bietet seit 2008 einen
E-Mail-Newsletter an. Stehen Unwetter vor der Tür so wird eine E-Mail mit voraussichtlichem Eintreten, Dauer und Stärke des Ereignisses sowie Verhaltensregeln verschickt.
Noch sinnvoller sind Warnungen per SMS. Viele öffentliche Versicherer bieten diesen Service inzwischen an, z. B. in Bayern die
VKB unter dem Namen Wind&Wetter für 5€ im Jahr. Die Daten stammen von Kachelmanns Unwetterzentrale und die Warnschwellen sind individuell konfigurierbar. Die Einstellungen können sogar auf Postleitzahlenebene erfolgen, so dass Sie insbesondere Warnungen vor Gewittern zielgerichtet nur für ihren Ort erhalten.
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