Hier bekommen alle Feuerwehr-Laien einen kurzen Überblick über Funk und Alarmierung. Die folgenden Absätze spiegeln die Situation in Roßtal wider und können in anderen Regionen abweichen!
Alarmierung
Bevor alarmiert wird, muss natürlich erst ein Notruf bei der Leitstelle eingegangen sein. Wertvolle Tipps zum Absetzen eines Notrufs haben wir auf einer
extra Seite zusammengefasst.
Funkmeldeempfänger ("stille Alarmierung")
Jedes aktive erwachsene Mitglied der Feuerwehr Roßtal besitzt einen
Funkmeldeempfänger (Abkürzung:
FME). Technisch gesehen ist ein
Funkmeldeempfänger (umgangssprachlich Piepser) genauso aufgebaut wie ein Radio, welches auf einen festen Sender eingestellt ist und bei einem bestimmten Funksignal Alarm auslöst. Anschließend ist für einige Sekunden die Alarmdurchsage zu hören. Je nach Art des Alarms gibt es unterschiedliche Alarmschleifen. In Roßtal sind das die 908 für Kleinalarm bei techn. Hilfe, 915 für den Rüstwagen und 837 für alle anderen Feuerwehreinsätze. Zusätzlich gibt es die 909 für First-Responder-Einsätze.
Sirene ("laute Alarmierung") und Warnung der Bevölkerung
Im Gegensatz zu Städten gibt es in den meisten kleineren Gemeinden noch Sirenen zur Alarmierung. Die
Sirene wird in Roßtal bei dringenden Einsätzen tagsüber von 6 bis 20 Uhr zusätzlich zum Piepser ausgelöst. In den Ortsteilen von Roßtal werden die Sirenen bei Alarm tags und nachts immer ausgelöst, da dort nur wenige Feuerwehrmänner
Funkmeldeempfänger besitzen. Bei einem Alarm für die Feuerwehr ertönt die
Sirene drei mal hintereinander mit einem 15 Sekunden Dauerton.
Sirenen haben den Vorteil, dass sie auch zur Warnung der Bevölkerung eingesetzt werden können. Das kann z. B. beim Austritt bestimmter hochgiftiger Chemikalien der Fall sein. Betriebe die mit derartigen Substanzen arbeiten befinden sich u. a. in Fürth. Bei einem Störfall ertönt in Orten die sich in einem bestimmten Radius um derartige Betrieb befinden ein einminütiger ständig an- und abschwellender Heulton. Als Einwohner sind Sie dann Aufgerufen Ihr Radio oder Fernseher einzuschalten. Momentan liegen nur die Roßtaler Ortsteile Weitersdorf und Großweismannsdorf im Radius eines Störfallbetriebs. In diesen Orten finden auch regelmäßig Probealarme statt.
SMS Alarmierung
Seit Anfang 2003 werden unsere Einsatzkräfte auch per SMS alarmiert. Da SMS technisch bedingt nie 100% sicher ankommen, setzen wir diesen Alarmierungsweg nur zusätzlich zur normalen Alarmierung ein oder bei Einsätzen die nicht zeitkritisch sind. Letzteres können z.B. Kleineinsätze (Ölspuren,...) oder Nachalarmierungen (Brandwachen,...) sein. Zum Versenden der SMS-Alarmierungen benutzen wir die beiden Anbieter
Groupalarm.de (für Kleineinsätze) sowie
Smstrade.de (
FME-Zusatzalarmierung).
Technischer Hintergrund zum Analogfunk
Mit einem Relais ist das Senden über Berge kein Problem. |
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Jedes Funkgerät, jeder Piepser und jede
Sirene im Landkreis und in der Stadt Fürth empfängt die Funksignale von der Alten Veste in Zirndorf. An diesem hoch gelegenen Ort befindet sich ein Sender und ein Empfänger die miteinander gekoppelt sind, eine sogenannte Relais-Station. Wird bei einem Funkgerät die Sprechtaste gedrückt, dann empfängt das Relais die Signale, setzt sie um, und sendet sie auf einem anderen Kanal aus, den die Funkgeräte abhören. Mit dieser Methode wird eine höhere Reichweite bei gleicher Sendeleistung erreicht, als bei einer direkten Verbindung von Funkgerät zu Funkgerät.
Soll für eine Feuerwehr ein Alarm ausgelöst werden, dann wird eine bestimmte Tonfolge ausgesendet. Dafür sind die Leitstellen der Berufsfeuerwehr Nürnberg zuständig, bei denen auch die Anrufe der Notrufnummer 112 eingehen. Die
Sirene oder der Piepser empfangen das Signal und lösen Alarm aus. Zusätzlich wird eine Alarmmitteilung per Sprache durchgegeben die am Piepser abgehört werden kann.
Die Zukunft: Digitalfunk
Das heutige Alarmierungssystem von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten ist zwar äußerst Robust, aber nicht mehr Stand der Technik. Fast jede Hilfsorganisation wie Polizei, BRK oder Feuerwehren besitzt einen separaten Kanal, dadurch wird die Kommunikation untereinander erschwert. Bei größerem Ereignissen wie Stürme, schweren Unfällen oder Großbränden kann sehr viel Funkverkehr auf einem Kanal stattfinden so dass die Verständigung erschwert wird. Ein weiteres Problem ist die fehlende Abhörsicherheit. Aus diesem Grund wird deutschlandweit in den kommenden Jahren das Funknetz auf einen einheitlichen Digitalfunk nach dem TETRA-Standard migriert. Das Digitalfunknetz basiert auf einer ähnlichen Technologie wie Handy-Kommunikation. Die Kosten dafür belaufen sich auf mehrere Milliarden Euro.
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